Donnerstag, 29. November 2012

Il faut cultiver notre jardin“ (Dt. „Unser Garten muss gepflegt werden“)

Das Zitat stammt aus seinem berühmten Werk Candide oder Der Optimismus, wo am Ende als Notwendigkeit erkannt wird: Was uns noch bleibt, ist die Pflege der Freundschaft und die Kultivierung des Gartens. Ich habe das aufgenommen, weil es etwas mit einer kulturellen Entwicklung zu tun hat, die die Erde als Kulturlandschaft, die wächst, begreift. Man kann dann die Metapher des Gartens übernehmen, dass der Mensch die Erdoberfläche immer stärker kultiviert. Möglicherweise wird der Mensch bis zum Ende des Jahrhunderts mit dieser Kultivierung die Evolutionsprozesse verändern, wie durch die Klimaänderung oder durch seine Ökosysteme. Jene großen Bereiche, wie die tropischen Regenwälder oder große Ozeangebiete, sind nicht mehr separat vom Menschen zu sehen. Auch diese Komponenten werden mitbeeinflusst. Und damit ist die Frage, „Sehen wir im 21. Jahrhundert die Erde als Garten, für den wir Verantwortung übernehmen, weil wir ihn ständig gestalten oder leben wir im alten Paradigma, in dem es einen Bereich Natur gibt, den wir schützen, und einen Teil, in dem wir selbst leben und uns genügend abgrenzen können?“ Der Satz von Voltaire beschreibt den Spannungsbogen im Buch (Metabolism of the Anthroposphere, mit Paul H. Brunner) – von der Analyse des Metabolismus zum Design – sehr gut. Aber um es kurz zu sagen: Wir müssen eine Entscheidung treffen, ob wir die Welt (mit)gestalten wollen, was auch bedeutet den Metabolismus („Stoffwechsel“) umzugestalten.

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